In aller Kürze
Was ist das Ziel einer Kennenlernrunde bei Workshops? Sie soll Vertrauen schaffen und Hürden abbauen, miteinander in Kontakt zu treten. Damit schafft sie eine Basis für gute Zusammenarbeit. Wie können wir das erreichen? Indem jede über ihren Namen und die berufliche Position hinaus etwas Persönliches von sich mitteilt.
Wofür ist es besonders geeignet
Für kurze und gleichzeitig gehaltvollere Kennenlernrunden:
- Für Teilnehmerinnen, die anschließend inhaltlich zusammenarbeiten, z. B. Workshops
- Bei Veranstaltungen, bei denen anschließendes In-Kontakt-kommen unterstützt werden soll, z. B. Barcamps
Warum wir es lieben
Durch diese Form der Kennenlernrunde kann eine persönlichere Atmosphäre entstehen, die im weiteren Verlauf der Veranstaltung hilft, das Eis zu brechen.
Außerdem: Wer merkt sich schon die berufliche Position von 20 Leuten? Viel leichter zu behalten sind doch persönliche und thematisch relevante Fakten, die man interessant findet oder bei denen man eine Gemeinsamkeit entdeckt. Das Interesse hält wach und man geht auf die Person leichter zu, bei der man einen Anknüpfungspunkt gefunden hat. Den Namen liest man dann sowieso auf dem Namensschild.
Ablauf
- Erklären Sie, dass die Kennenlernrunde dazu dienen soll, Anknüpfungspunkte für die anderen Teilnehmerinnen zu schaffen.
„Erzählen Sie etwas von sich, das für die anderen heute interessant sein könnte.“ Wählen Sie eine emotionale Fragestellung, z. B.:
- Was begeistert Sie am heutigen Thema?
- Was ist Ihre Leidenschaft in Ihrem Beruf, Ihrer Position, bei diesem Thema …?
- Geben Sie evtl. eine Minute Bedenkzeit
Lassen Sie reihum sprechen. Dabei sollen sich die Teilnehmerinnen kurzfassen (Ein bis zwei Sätze).
- Wenn sehr schnell zur Nächsten gewechselt wird: Ermutigen Sie, langsamer zu werden, damit man alle gut verstehen kann
- Wenn es zu ausführlich wird: Weisen Sie darauf hin, wieder stichwortartig zu sprechen
- Bedanken Sie sich und spiegeln Sie der Gruppe, was Sie Positives an der Runde beobachtet haben, z. B. eine besondere Offenheit, eine lockere Atmosphäre, zugewandtes Zuhören etc.
Insidertipps oder „das halten wir für wichtig“
Damit es zeitlich nicht ausufert, gehen Sie mit eigenem Beispiel voran. Stellen Sie sich selbst vor und machen Sie daran klar, wie lange Sie die Geschichte von sich selbst haben möchten. Oder sprechen Sie sich vorher mit einer Person ab, die dann als Erste das Maß „vorlegt“.
Haltung
Sich „vor-stellen“ impliziert ein Bild von „sich allein vor eine fremde Gruppe stellen“. Für viele kein angenehmer Gedanke. Sich „kennen-lernen“ dagegen beinhaltet einen Zugewinn an Vertrautheit.Eine Geschichte oder einen persönlichen Fakt von sich zu erzählen, zeigt Vertrauen. Interessiert zuzuhören ist ein Zeichen von Wertschätzung. Wenn Sie diese Haltungen in sich tragen und der Gruppe durch die Übung vermitteln können, haben Sie für Ihren Workshop sehr viel gewonnen.
Quellen
Wer hat’s erfunden? Cornelia Dietz
Zum Vertiefen: Die Autorin kontaktieren :)
Übrigens: Für eine bessere Lesbarkeit wechseln wir pro Methode die Genderform.
- Ideal bis ca. 20 Personen