In aller Kürze

Wir alle blühen auf bei aufrichtiger Wertschätzung. Man kann sie trainieren, in der Wirkung verstärken und sogar in ein Perpetuum Mobile verwandeln, indem man bewusst das Loben bei anderen lobt. Warum nicht die Feiertage dafür nutzen?

Beliebig
Ab 2 Teilnehmerinnen

Wofür ist es besonders geeignet

Wertschätzung ist ein sehr wirksames Aufputschmittel in allen Sozialgefügen. Es gibt daher kaum einen Rahmen, in welchem die Wertschätzungsspirale nicht ihre Wirkung entfaltet. Auf die Feiertage bezogen, kann die Wertschätzungsspirale Ihnen z. B. bei folgenden Fragen helfen:

  1. Die Köchin des Festtagsmenüs wird immer in hohen Tönen aber ziemlich routinemäßig gelobt. Wie kann man derartige Standardkomplimente aufwerten?
  2. Wie kann man Personen, die bei diesem Anlass keinen aktiven Part haben, der „automatisch“ gelobt wird, in die Wertschätzung miteinbeziehen?
  3. Wie kann man Wertschätzung ansteckend machen, sodass das Loben auch auf andere überspringt?

Warum wir es lieben

Weil es so einfach und so schön positiv ist, und weil alle dabei gewinnen.

Ablauf

  1. Komplimente finden: Überlegen Sie sich für alle Familienmitglieder, die Sie an den Feiertagen sehen werden, vorab mindestens zwei Aspekte, die Sie an ihnen aufrichtig wertschätzen. Es sollten möglichst konkrete Dinge sein, die mit Handlungen im Zusammenhang stehen. Also nicht: „Ich finde deine dunklen Haare toll“, sondern „was du mit deinen Haaren machst, sieht immer so toll aus“.
  2. Das Kompliment zur Wertschätzung aufwerten: Benennen Sie eine positive Wirkung, die das Verhalten der Person auf Sie selbst hat und werten Sie dadurch Ihr Kompliment von einer Nettigkeit zu einem persönlichen Geschenk auf. Zum Beispiel: „Danke, dass du dich immer darum kümmerst, wann und wo sich alle treffen. Es entspannt mich sehr, dass ich mich darum nicht kümmern muss. Das ist ein bisschen wie Urlaub!“
  3. Die Aufwärtsspirale starten: Fangen Sie an, jedem Familienmitglied konsequent zwei bis drei solcher Wertschätzungen auszusprechen. Sie werden sehen, dass garantiert auch etwas zurückkommen und ein paar andere Familienmitglieder Ihrem Beispiel folgen werden, weil die Atmosphäre insgesamt positiver wird.
  4. Das Loben loben: Zu guter Letzt, loben Sie andere dafür, dass sie Wertschätzung aussprechen. Gemeint ist hier nicht, sich der Wertschätzung inhaltlich anzuschließen („du hast völlig recht, ich finde auch, der Braten war wieder sternekochwürdig“), sondern diejenige, die es ausspricht zu bestätigen („wie cool, dass dir das an Papa aufgefallen ist und dass du es laut sagst“).  Denn Bestätigung verstärkt Verhalten und wenn wir das Loben loben wird die Aufwärtsspirale an Fahrt aufnehmen.

Insidertipps oder „das halten wir für wichtig“

  1. Machen Sie Komplimente individuell und liefern Sie, wenn möglich, eine Begründung. „Du erzählst das immer so nett“ ist viel unspezifischer als z. B. „ich finde es so witzig, wie du die Personen charakterisierst, wenn du eine Anekdote vom Büro erzählst. Es ist, als würde man die Leute kennen”.
  2. Lassen Sie Ironie und versteckte Sticheleien weg, die sich im flapsigen Privatumgang einschleichen können („für dein Alter …“). Auch wenn das Scherzhafte richtig verstanden wird, schmälert es die Wirkung eines Lobs (und wenn genau dieser scherzhafte Tonfall zwischen Ihnen üblich ist, wirkt das Weglassen doppelt stark).
  3. Übertreiben Sie es nicht mit der Länge der Komplimente. Wirksame Wertschätzung funktioniert auch in kurzen Sätzen, während längere Lobesreden über die Dauer in der Wirkung abnehmen.

Haltung

Meinen Sie, was Sie sagen! Ständig tun Menschen Gutes für uns oder erfreuen uns durch Kleinigkeiten, und sei es (nur) ein freundliches Lächeln. Danach bewusst zu suchen, hat an sich schon einen positiven Effekt für einen selbst. Es dann auszusprechen, fühlt sich ungewohnt an und wird vielleicht auch beim Gegenüber unbewohnt ankommen. Aber wenn Sie es aufrichtig meinen, bedarf es vergleichsweise nur wenig Übung, sich daran zu gewöhnen – und hat dabei einen wunderbaren Effekt auf alle Beteiligten.

Quellen

Wer hat’s erfunden? Unbekannt

Übrigens: Für eine bessere Lesbarkeit wechseln wir pro Methode die Genderform.

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