In aller Kürze

Jedes Problem und jede Herausforderung sind Einladungen für kreative Lösungen. Verpacken Sie das Problem in eine oder mehrere „How might we“-Fragen (HMW-Fragen), zu Deutsch „Wie können wir es schaffen?“. Dadurch starten Sie die Suche nach kreativen Lösungsideen und schaffen den Sprung vom problemorientierten zum lösungsorientierten Denken.

Ca. 1 Stunde
  • 1 Moderator
  • 2–10 Teilnehmer

Wofür ist es besonders geeignet

HMW-Fragen führen zu lösungsorientiertem Denken. Außerdem sind sie nützlich, um ein Problem bzw. eine Herausforderung in kleinere, bearbeitbare Teile aufzusplitten.
Sie sind also z. B. gut:

  1. In Workshops, wenn für eine herausfordernde Aufgabe gemeinsam Lösungen gefunden werden sollen
  2. Nach Marktforschungen, wenn man sich fragt, was mit all den gewonnenen Erkenntnissen geschehen soll

Warum wir es lieben

HMW-Fragen machen den Kopf auf. Während man bei der Analyse einer Herausforderung im Kopf immer schwerer wird und irgendwann vor lauter Problemen gar nicht mehr weiß, wo man mit der Lösung anfangen soll, fühlt man sich nach der Umformulierung des Problems in eine oder mehrere Fragen sofort kreativer, leichter, positiver. Allein schon durch die Formulierung „Wie können wir es schaffen?“ ergeben sich Möglichkeiten, wo vorher nur Barrikaden waren.

Ablauf

  • Zunächst formuliert man das übergreifende Ziel, das man erreichen möchte, in einem kurzen Satz. Beispiel: „Wir wollen das Leben von Migränepatienten verbessern.“
  • Dann schaut man sich die aktuelle Situation genauer an, indem man z. B. eine Zielgruppenbefragung macht oder eine Marktforschung in Auftrag gibt. Auf diese Weise generiert man „Insight Statements“, also Aussagen über Teilaspekte des Problems. Beispiele: „Migränepatienten verheimlichen ihre Krankheit oft vor ihrem Arbeitgeber, was Stress verursacht“ oder „Migränepatienten werden sehr spät diagnostiziert, weil ihre Krankheit vom Arzt nicht ernst genommen wird“.
  • Diese Insight Statements sind das Rohmaterial für die Erstellung von HMW-Fragen. Versuchen Sie, sie einfach umzuformulieren. Beispiele:

    • „Wie können wir es schaffen, dass es Patienten leichter fällt, mit ihrem Arbeitgeber über ihre Krankheit zu sprechen?“
    • „Wie können wir es schaffen, dass Ärzte besser informiert sind, um die Krankheit früher zu entdecken?“
  • Priorisieren Sie die HMW-Fragen, z. B. nach Lösbarkeit, Dringlichkeit oder Passung zu Ihren strategischen Zielen und starten Sie Kreativprozesse für die wichtigsten Fragen.

Insidertipps oder „das halten wir für wichtig“

  1. Gute HMW-Fragen sind weder zu abstrakt („Wie können wir es schaffen, das Leben von allen Patienten zu verbessern?“) noch zu detailliert („Wie können wir es schaffen, dass Migränepatienten einfacher den Busfahrplan lesen können?“). Versuchen Sie die Mitte zu finden und stellen Sie sicher, dass die Fragen lösbar sind.
  2. Bevor man die Lösungen zu den wichtigsten Fragestellungen brainstormt, ist es sehr hilfreich, bereits die HMW-Fragen mit der Gruppe zu brainstormen.

Haltung

Jedes Problem ist der Ausgangspunkt für eine kreative Lösung.

Quellen

Wer hat’s erfunden? Die griechischen Philosophen, im Business-Kontext aufgegriffen und weiterentwickelt durch Agenturen wie IDEO und Humantific sowie Unternehmen wie Procter & Gamble, Google, IDEO
Zum Vertiefen: Google Recherche

Übrigens: Für eine bessere Lesbarkeit wechseln wir pro Methode die Genderform.

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