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Erschienen am
6.2.2011

11 Ideen für Ihr digitales Healthcare-Marketing 2011

Heiko Pröger

Wie alle Leute im Marketing sind Sie sicher immer auf der Suche nach guten unverbrauchten Ideen, um Ihre Marketingziele zu erreichen. Damit 2011 für Sie ein besonders innovatives und erfolgreiches Jahr wird, haben wir elf Ideen zusammengetragen, die Sie in Ihre Marketingplanung einfließen lassen können – nehmen Sie sich einfach jeden Monat eine vor.Und hier sind unsere elf Ideen:

1. Idee: Den Spieltrieb ausnutzen mit Games for Health

Die Spieleindustrie ist längst ein Milliardengeschäft. Wie wäre es, wenn auch Sie als Healthcare-Marketer 2011 den menschlichen Spieltrieb nutzen, um mit Spielen ihre Marketingziele zu erreichen? Wir sprechen nicht von den üblichen harmlosen Memory- und Jump & Run-Spielen, sondern von Serious Games, die u.a. die Steigerung von Compliance / Adhärenz bei Patienten bewirken können, Echtzeit-Simulationen, die von medizinischem Fachpersonal zu Trainingszwecken eingesetzt werden oder Exergames (z. B. auf der Wii) mit denen Patienten heute schon Bewegungsabläufe üben. Lesen Sie zum Start die Beiträge meines Kollegen Uwe Spitzmüller.

2. Idee: Stellen Sie Ihr Produkt selbst vor

Sie wissen sicher, dass einer der wichtigsten Faktoren beim Marketing die persönliche Beziehung zwischen Ihnen und Ihren Kunden ist. Versuchen Sie 2011, diesen persönlichen „Touch“ auch in Ihren digitalen Kanälen herzustellen, indem Sie Nutzern ihr Produkt selbst vorstellen z. B. in einem Video. Das schafft Vertrauen und Authentizität. Schauen Sie, mit welcher Begeisterung die Entwickler von Adobe ihr neuestes Produkt persönlich vorstellen oder wie es Kunden von uns bereits gemacht haben (FAST CARE, Biograph mMR).

3. Idee: Machen Sie ihre eigene Talkshow

Die Herausforderung im Marketing ist ja oft, Vorbehalte des Marktes gegenüber einem neuen Produkt glaubhaft zu zerstreuen und Skeptiker nachhaltig zu überzeugen. Machen Sie sich dazu 2011 das Talkshow-Prinzip zu Nutze! Setzen Sie Vertreter der wichtigsten Meinungsgruppen in eine Runde (ob in Realität oder in einem virtuellen Raum) und lassen Sie diese Meinungen austauschen. Online könnten Sie das Publikum aufrufen, Fragen einzureichen. Werden kritische Themen nicht ausgespart sondern sachlich behandelt, werden Sie maximale Glaubwürdigkeit erreichen. Schauen Sie sich als Anregung einen Perspective Roundtable des New England Journal of Medicine an.

4. Idee: Medical Education und E-Learning neu erfinden

Sie halten Online-CME-Kurse und E-Learnings für verstaubt und langweilig? Ja, dafür gab es gute Gründe. Aber denken Sie noch einmal nach – eigentlich war der Grundgedanke, ihre Kunden über Fortbildung an Sie zu binden doch nicht schlecht, oder? Und jetzt denken Sie an die vielen neuen Möglichkeiten der medialen Aufbereitung, sei es durch Video oder durch neue Endgeräte wie iPad und iPhone, die mobiles Lernen ermöglichen. Wir denken, 2011 könnte das Jahr sein, in dem CME-Kurse und E-Learnings neu erfunden werden und eine zweite Chance bekommen sollten.

5. Idee: Fragen Sie Ihre Nutzer nach Innovationsideen

Oft klafft zwischen den R&D-Abteilungen und dem Marketing eine große Lücke. Dabei haben Sie als Marketingmensch doch oft Kontakt mit den Nutzern der Produkte ihrer Firma (sei es über den Außendienst oder direkt) und bekommen viel Feedback, die für die Produktentwicklung wertvoll sein könnte. Versuchen Sie 2011 eine Brücke zu schlagen, zwischen diese beiden Welten und setzen Sie eine Maßnahme auf, um gezielt Feedback aus den Reihen der Nutzer zu sammeln. Nehmen Sie sich ein Beispiel an einfachen Maßnahmen wie Dell IdeaStorm.

6. Idee: Nischen-Zielgruppen ansprechen

Wenn Sie dieses Jahr eine Marketingmaßnahme starten, prüfen Sie vorher wie heterogen ihre Zielgruppe ist. Es könnte sinnvoll sein, nur eine kleine Teil-Zielgruppe mit maßgeschneiderten Botschaften gezielt anzusprechen. Sie werden geringere Streuverluste haben und eine dankbare Zielgruppe, die bisher vernachlässigt wurde. Geeignete Segmentierungen für den Start sind z.B. Alter (z. B. nur Kinder mit Diabetes), Berufsgruppe (z. B. medizinisches Fachpersonal), Lebenssituation (z. B. nur Angehörige von Diabetes-Kranken). Wie Informationen für verschiedene Zielgruppensegmente unterschiedlich aufbereitet werden können zeigt z. B. cfvoice, eine Website für Mukoviszidose-Patienten.

7. Idee: Immer den Business Value berechnen

In mehreren Artikeln (Channel Performance, So versteht auch ihr Chef…) haben wir Ansätze gezeigt, wie man den Business Value einer digitalen Marketingmaßnahme berechnen kann. Machen Sie 2011 Ernst damit und ermitteln Sie (oder Ihre Agentur) bei jeder Marketingmaßnahme von Anfang an Kennzahlen, um später den ROI zu berechnen. Denken Sie daran, wie wertvoll dieser Vergleich bereits im Laufe des Jahres werden wird, um ihren Marketingmix zu justieren!

8. Idee: Die User kennen lernen mit User-Centered Design

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wer eigentlich vor dem Bildschirm sitzt und ihre digitalen Marketingmaßnahmen anschaut? Sie bekommen zwar Auswertungen über Visits, Verweildauer und Conversions, aber was sagen diese Zahlen über die Bedürfnisse ihrer Nutzer aus? Versuchen Sie 2011 wenigstens eine Maßnahme aus dem Bereich „User-Centered Design“ zu starten, z. B. mit Maustracking oder einer Umfrage unter ihren Usern. Mit Fragen wie „Wer sitzt da vor dem Rechner, Was erwartet er von ihrer Website und Was hält er von den angebotenen Inhalten?“ werden Sie ein besseres Gespür für ihre Nutzer bekommen und ihrem Angebot zu einem besseren Business Value verhelfen. In den kommenden Monaten werden wir über dieses Thema kontinuierlich berichten.

9. Idee: Den Wow-Effekt nutzen mit neuen Technologien

Manchmal muss es einfach krachen, denn Zielgruppen in der Healthcare-Branche sind auch nur Menschen. Wenn Sie 2011 cool sein wollen und Leute an Ihrem Messestand, mit ihrer App in der Hand oder vor ihrer Website „Wow!“ sagen sollen, nutzen Sie am besten eine dieser Technologien:

  • Microsoft Kinect: Microsoft hat jetzt auch eine Spielekonsole, die mit Gesten gesteuert wird, aber anders als bei der Nintendo Wii benötigt man keinen Controller mehr – es funktioniert alles mit bloßen Händen. Ideal z. B. für Messespiele oder Exergames (siehe oben). Schauen Sie es sich an.
  • Interactive Video: Auf YouTube gibt es die Möglichkeit, Videos interaktiv zu gestalten und so den Betrachter entscheiden zu lassen, welches Ende ein Film haben soll. Inzwischen gab es einige coole Kampagnen im Consumer-Bereich und sogar ganze Websites, die auf YouTube verlagert wurden. Das wäre doch auch etwas für die Healthcare-Branche, oder?
  • HTML 5: strong> Sie kennen sicher Adobe Flash, die Technologie, die auf vielen Websites für Animationen eingesetzt wird. Vielleicht haben Sie gehört, dass Flash auf Apple-Geräten wie dem iPad nicht läuft. HTML 5 ist ein neuer Standard, der hier Abhilfe schafft und ohne Plugin in allen neuen Browsern läuft. Schauen sie sich dieses Beispiel an (aber nehmen Sie einen neuen Browser, z. B. Firefox, IE ab Version 8 oder Google Chrome) und Sie sehen HTML 5 ist mehr als nur Flash-Ersatz!
  • Augmented Reality: So langsam gibt es die ersten alltagstauglichen AR-Anwendungen, z. B. auf dem iPhone die Apps Word Lens oder AroundMe. Probieren Sie die beiden unbedingt mal aus – vielleicht ergibt sich eine Idee für ihr Business!

10. Idee: Gehen Sie mit der Rechtsabteilung ein Bier trinken

Sind viele Ihrer Ideen 2010 an Bedenken der Rechtsabteilung gescheitert? Foren, Facebook, Userinteraktion – für viele Leute von „Legal“ ein rotes Tuch. Wir denken, dass Social Media und Web 2.0 auch für die Rechtsabteilung viele gute Seiten haben können, schließlich geht es darum, Kundenbindung zu betreiben und ihr Unternehmen sympathischer erscheinen zu lassen. Gehen Sie daher mit einigen Ansprechpartnern aus dieser Abteilung in den kommenden Wochen ein Bier trinken und finden Sie heraus, wo die Bedenken her kommen. Ist es Unwissenheit? Organisieren Sie eine Schulung! Ist es Unverständnis fürs Marketing? Binden Sie die Rechtsexperten frühzeitig in ihre Marketingplanung mit ein! Die Juristen sind kooperativer als ihr Ruf.

11. Idee: Ganzheitlich denken

Und schließlich sollten sie bei allen diesen Ideen versuchen, ganzheitlich zu denken und das große Bild im Blick behalten. Versuchen Sie einen guten Marketingmix zu gestalten, der über mehrere Kanäle Ihre Ziele und Zielgruppen optimal erreichen kann und der Synergien nutzt, indem z. B. Inhalte mehrfach verwendet werden können. Schauen Sie sich das Video von Ralf Pfau zum Beispiel Elekta an, wenn Sie ein gelungenes Beispiel für einen ganzheitlichen digitalen Kommunikationsansatz suchen.

Fazit

Das waren unsere elf Ideen. Wir hoffen, dass ein paar gute Ansätze für Sie dabei waren. Wir sind gespannt, was das Jahr bringt und welche Ideen wir tatsächlich mit Ihnen umsetzen werden. Was sind Ihre Ideen für 2011? Was halten Sie von unserer Liste? Teilen Sie ihr Feedback in den Kommentaren.

Heiko Pröger

Heiko Pröger

ist Geschäftsführer Beratung bei Spirit Link. Er ist seit 20 Jahren in der Healthcare-Marketingkommunikation tätig und hat schon viele Trends kommen und gehen sehen. Sein Credo: Strategien ohne Maßnahmen sind langweilig. Maßnahmen ohne Strategie sind der sichere Weg ins Chaos.

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Heiko Pröger

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