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Erschienen am
20.11.2014

Visuelle Trends 2015

Karin Tröger

Sie wissen noch nicht, was Wonderlust ist oder Vanguardians? Es wird auf Sie zu kommen im nächsten Jahr, will man Getty Images Glauben schenken.Der Bilderdienst macht cleveres Eigenmarketing mit den Trends in den Suchanfragen im eigenen Bildportal, vermischt mit der Beobachtung der Werbe-Bildwelt übers letzte Jahr.Die drei spannendsten Trends aus Gettys Webinar dazu kommentieren wir hier.

The Vanguardians

Diese Helden des Alltags handeln als globale Bürger verantwortlich, sie bedienen „social, environmental and corporate responsibility“. Sie sind authentisch, menschlich, farbig, aber auch clean umgesetzt, selbst wenn sie sich bei der Arbeit die Finger schmutzig machen. Hauptsache: Sie wollen einen Unterschied machen.

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Im Healthcaremarketing ist das längst kein Trend mehr, sondern Grundgesetz: Das sind unsere Ärzte! Die obigen Bilder könnten größtenteils genauso gut von einer Medizintechnik- oder Pharma-Webseite stammen. Wir freuen uns, dass das auch im Jahr 2015 noch hip ist.

Wonderlust

Bilder werden allgemein mehr und mehr zum eigentlichen Informationsträger, dies gilt auch für die Darstellung von Landschaften und konkreten Orten auf der Welt. Nicht nur Youtube ist eine Konkurrenz zu Wikipedia. Auch bildbasierte Dienste wie Instagram, Pinterest oder Tumblr würden laut Getty Images verstärkt genutzt, um inhaltliche Informationen zu erhalten. Und ich gebe zu: Die Tumblr-Ergebnisse für „Zypern“ bestimmen schneller, wo ich hin möchte als die WikiTravel-Seite – und sie laden eher zum Besuch ein als die Ergebnisse der Google-Bildersuche. Aber es geht nicht einfach nur um Naturbilder, die im Gesundheitsbereich (dank des Gebots realistischer Bilder) schon immer so gerne zur Anwendung kommen.

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Der Mensch ist so klein, but the sky is epic!Die aktuellen Naturbilder stehen auch für den Selbstverwirklichungstrend und den Entdeckertrieb, der in uns steckt. Hochausgebildete Spezialisten oder Manager sehen sich selbst in diesen visionären Fotos, was wir in den letzten zwei Jahren auch schon verstärkt in unseren Healthcare-Kampagnen umgesetzt haben.Abgesehen von Schönheit und Erhabenheit des Weitwinkelobjektivs geht es aber auch verstärkt um das Verhältnis, das in Szene setzen von Mensch und Natur. Die Natur ist mächtig, groß, abenteuerlich und könnte uns zerstören, wenn wir sie weiterhin zerstören.

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Gesellschaftliches Bewusstsein findet sich in veränderten Abbildungen wieder: Menschen und Gebäude sind am Bildrand, der Himmel wird dramatisch und rückt groß ins Zentrum, am besten gleich als Weltall. (Bilder aus dem Weltraum sind nun sicher kein neuer Trend – aber es gibt neue Bilder aus dem All.)

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Genderblend

Noch gesellschaftsbewusster ist das Thema der Darstellung der Geschlechter. Vielleicht durch die vermehrten social-media basierten Aktionen gegen die entweder klischeehafte oder gar nicht erst vorhandene Abbildung von Frauen in Medien und Werbung im letzten Jahr hat sich das Suchvolumen nach Bildern mit nicht-traditionellen Darstellungen von Männern und Frauen erhöht. Nun hat Getty Images auch mit seinem Motivangebot nachgezogen. Die Suchanfragen auf Getty Images nach Männern in väterlicher Pose seien um 15 % gestiegen, die Suchen nach „Business Women“ um 25 %, und es gibt sogar Fotos, auf denen Kinder mal „geschlechtsuntypisch“ spielen.

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Aber der Trend reicht über Posen und Verhalten hinaus bis ins Konzept von „Geschlecht“: Transgender ist auch visuell in. Androgyne Models werben nicht nur für Mode, sondern auch für Consumer Goods, und nachdem mittlerweile sogar Deutschland und Facebook es erlauben, sich nicht einem der beiden Geschlechter zuzuordnen, ist die Darstellung der Geschlechter von dichotom auf eine Skala erweitert: Irgendwo dazwischen, oder auch gar nicht auf dieser Achse.

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Hier ist das Healthcaremarketing kein Trendsetter, und auch Agenturen tun sich in diesem Bereich häufig nicht als Modernisierer hervor. Der (Vanguardian-)Arzt-Archetyp hat eben graues, kurzes Haar, kraftvolles Kinn, klare aber milde Augen. Selbst wenn wir das gerne aufbrechen möchten, scheiterte das bisher oft am nicht vorhandenen Stockmaterial. Dass die Bildanbieter hier eine größere Vielfalt bereitstellen, ist der erste Schritt. Wir werden sehen, ob die Healthcarebranche schon im Jahr 2015 den nächsten Schritt mitgeht.Wer mehr wissen will, liest selbst nach bei Getty.Anmerkung: Gibt man die obigen Trendbegriffe in die Getty-Suche ein, gibt es allerdings keinen Bildtreffer.

Karin Tröger

Karin Tröger

ist Creative Consultant und Psychologin. Seit 2010 unterstützt sie unsere Kunden dabei, neue Ideen aus der Realität der Zielgruppen heraus zu entwickeln. Sie ist von der Wirksamkeit induktiver Kommunikation überzeugt und sorgt dafür, dass Konzepte vom Ziel aus gedacht und auf den Punkt gebracht werden.

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